Dass das JRK Kanton Luzern letztes Jahr mit dem Prix Benevol für seine Aktivitäten geehrt wurde, überrascht nicht. Denn die Mitglieder des JRK bewegen sich mit ihren vielseitigen Projekten «am Puls» der Bevölkerung.
Spielend integrieren
Schweizerdeutsch zu verstehen und etwas mehr über unser Land zu wissen, ist einer der Schlüssel, der die Integrationstüre öffnet. Genau dafür hat das JRK den Plaudernachmittag geschaffen. Beim Plaudern und ungezwungenen Zusammensein wird gemeinsam die Sprache der Herzen gesprochen. Jeweils am ersten und dritten Samstag im Monat finden sich Menschen aus allen Teilen der Welt im «Hello Welcome» unter der Leitung des JRK in Luzern zusammen. Dann geht es aufs Eisfeld, in die Turnhalle, an den See, zum Bowling oder man trifft sich zu einem Thementag. Das unkomplizierte und spielerische Get-together hilft jungen Menschen mit Migrationshintergrund sehr direkt bei deren Integration.
Verantwortung übernehmen
Beim JRK kann man sich bereits mit 15 Jahren engagieren. Wer so jung schon Verantwortung übernimmt und Anlässe organisiert, profitiert fürs Leben. Bei dieser Jugendarbeit geht es nicht um die eigene Beschäftigung oder einen Zeitvertreib. Im Gegenteil. Man muss sich zurücknehmen und für die anderen etwas tun. Auch das sei ein gutes Lernfeld, findet die SRK-Geschäftsführerin Jasmin Stutz. «Meine Kinder sind noch viel zu klein fürs JRK, aber als Mami finde ich es sehr unterstützenswert, wenn schon in jungen Jahren so positive soziale Zeichen gesendet werden.»
Von Jung bis Alt
Für welche Projekte setzen sich die jungen Freiwilligen besonders gerne ein? Die neue JRK-Leiterin, Venera Mrijaj, gibt gerne Auskunft. «Fangen wir mit Einsätzen an, die wir in Absprache mit der DAF (Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen) immer wieder mal für MNA durchführen. MNA steht für ‹mineurs non accompagnés›, also unbegleitete minderjährige Asylsuchende.» Für sie sei es besonders wichtig, eine Tagesstruktur zu haben, mit anderen Jugendlichen zusammenzukommen und Neues zu lernen, führt Venera Mrijaj weiter aus. Ein anderes Freiwilligen-Team kümmert sich in einzelnen Durchgangszentren im Kanton Luzern regelmässig um die Kinder, die dort leben. Man trifft sich im Träffponkt, um zu spielen oder zu basteln und gemeinsam Zeit zu verbringen. Dabei wird auch fleissig Deutsch gesprochen. Die kreativen Freiwilligen finden jeweils saisonale Themen und vermitteln den Kindern dabei immer auch ein Stück Schweizer Kultur.
Individuelle Unterstützung
Junge Freiwillige geben gerne ihr Wissen weiter und sind für Jugendliche da, wenn sie Sorgen haben. Mit der Nachhilfe beispielsweise werden Schülerinnen und Schüler aus sozial schwächeren Familien bei den Hausaufgaben unterstützt und auf Prüfungen vorbereitet. Beim Mentoring engagieren sich JRK-Freiwillige in einer Tandem-Funktion für junge Geflüchtete. Sie begleiten sie in der Regel über ein Jahr hinweg bei Alltagsfragen und Behördengängen.