Mit engagierten, ausgebildeten Betreuungspersonen gestaltet das Rote Kreuz Kanton Luzern die Versorgung von Kindern in Notsituationen, bei geplanten Operationen und in vielen anderen unerwarteten Situationen, die das Leben mit sich bringt. Dabei bleiben die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld. Wer beansprucht diese Dienstleistung? Bernadette Bisang, Co-Leiterin Entlastung, gibt einen Einblick in den Betreuungsalltag.
Aus- und Weiterbildung ermöglichen
Paare und insbesondere Alleinerziehende, die Beruf und Nachwuchs unter einen Hut bringen müssen, benötigen Unterstützung. Frau S. beispielsweise macht eine Ausbildung im Gesundheitswesen. Für ihren Sohn hat sie tagsüber einen Kitaplatz organisiert. Wenn sie lange arbeiten muss und ihn dort nicht rechtzeitig abholen kann, übernimmt das eine Betreuerin vom Roten Kreuz. Sie bleibt bei ihm, bis die Mutter zu Hause ist. So kann sich Frau S. auf ihre Arbeit und ihre Ausbildung konzentrieren. Sie weiss, dass ihr Kind jederzeit gut betreut ist.
Herausfordernde Familienkonstellationen
Betreuende treffen immer wieder auf familiäre Schicksale. So wird zum Beispiel ein an Leukämie erkrankter Junge mit seinen Geschwistern nach Bedarf vom Roten Kreuz betreut. In der Familie K. sind sowohl die Mutter als auch eines der Kinder von Morbus Fabry, einer chronischen Stoffwechselerkrankung, betroffen. Während der Infusionstherapie im Spital wird die Mutter zu Hause durch eine Betreuungsperson entlastet. Ein anderes Beispiel ist ein bald 15-jähriger Junge, der bei einer Pflegefamilie wohnt. Er und seine Mutter haben beide eine psychische Beeinträchtigung. Damit sie sich trotzdem sehen können, fährt eine Rotkreuz-Betreuerin den Jungen einmal im Monat zu einem vereinbarten Treffpunkt. So verbringen Sohn und Mutter gemeinsam einige Stunden. Sie bowlen, spielen Dart oder Billard, gehen ab und zu ins Kino oder messen sich im Sommer an einer Partie Minigolf. Alle sind mit dieser Lösung zufrieden, die auch von den Beistandspersonen der beiden unterstützt wird. «Wir erhalten regelmässig und oft auch kurzfristig Anfragen über offizielle Stellen und Familienberatungen», bestätigt Bernadette Bisang.