Wir feiern ein Jubiläum

Das Jugendrotkreuz wird 75 Jahre

Das Jugendrotkreuz (JRK) feiert 2024 ihren 75. Geburtstag! Was auf nationaler Ebene im Oktober 1949 gegründet wurde, ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zur Feier werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und Gegenwart des JRK.

Die Geschichte

Im März 1921 wurde in Genf auf Initiative der Liga der Rotkreuzgesellschaften die erste Jugendsektion des Landes gegründet. Allerdings dauerte es danach rund 20 Jahre, bis diese vom SRK vollständig anerkannt wurde. Auf nationaler Ebene wurde das Jugendrotkreuz (JRK) im Oktober 1949 lanciert.

Die Jugendbewegung war zunächst nur in der Westschweiz aktiv. Themen wie die Grundlagen der Hygiene, politische Bildung und Solidarität gegenüber den Mitmenschen waren Bestandteil des freiwilligen Engagements. Diese Themen wurden teilweise auch in die schulischen Ziele integriert. Mit Unterstützung der Westschweizer Schulbehörden entstanden innert kürzester Zeit über hundert Jugendgruppen.

Schon bald dehnte sich das JRK auch in der Deutschschweiz aus. Dabei verfolgten sie vor allem zwei Ziele: Zum einen sollte bei den Jugendlichen das Bewusstsein für die Solidarität gegenüber den Mitmenschen geweckt werden, zum anderen sollten neue Kräfte für das SRK gewonnen werden, also künftige Führungspersonen und Freiwillige. 

Archivbild vom Jugendrotkreuz

Die Schulen boten sich als ideale Basis, um den Jugendlichen das JRK näherzubringen. So wurden den Lehrkräften Unterrichtsmaterial zu den humanitären Zielen des Roten Kreuzes und zu den Herausforderungen zur Verfügung gestellt, die sich der Organisation damals stellten. Die beteiligten Schulklassen setzten sich nicht nur theoretisch mit humanitären Fragen auseinander, sondern wurden im Rahmen von sozialen Aktivitäten auch in der Praxis aktiv. 

Im Laufe der Jahre wurden die Projekte des Jugendrotkreuz immer vielfältiger. Doch die ursprünglichen Ziele blieben gleich. Inzwischen gibt es fast in allen Kantonen der Schweiz ein Jugendrotkreuz. Bei uns im Kanton Luzern wurde das JRK 2012 gegründet. 

Archivbild eines Plakates zum Jugendrotkreuz

Das Jugendrotkreuz heute

Heute zählt das Jugendrotkreuz Kanton Luzern rund 90 Freiwillige (Stand 2023). Diese setzen sich in unterschiedlichen Projekten für Gross und Klein ein.

Beim «Träffponkt»-Projekt verbringen die Freiwilligen vom Jugendrotkreuz Zeit mit Kindern und Jugendlichen, die in den Asylzentren leben. Dabei geht es darum, den jungen Bewohner:innen auf spielerische Art die Schweizer Kultur näherzubringen, Deutsch zu vermitteln und eine Abwechslung zum Alltag im Durchgangs- und Asylzentrum zu ermöglichen. Die Aktivitäten sind vielfältig, die Freiwilligen planen die Aktivitäten selbstständig. Dementsprechend kann jede und jeder seine eigenen Ideen einbringen.

Der «Plaudernachmittag» findet jeden zweiten Samstag im Hello Welcome in der Stadt Luzern statt. Die Freiwilligen organisieren das Treffen und helfen Personen, die noch nicht lange in der Schweiz sind, erste Kontakte zu knüpfen und Deutsch zu lernen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Es können alle kommen, die Lust haben. Am Plaudernachmittag wird nur Deutsch gesprochen. Die Teilnehmenden treffen sich zum Kochen, Backen aber auch draussen zum Wandern oder in der Halle beim Sport. 

Freiwillige vom Jugendrotkreuz spielen Spiele mit älteren Menschen im Altersheim

Im Rahmen des «Generationenprojektes #99» organisieren junge Freiwillige des Jugendrotkreuzes einmal monatlich einen Samstagnachmittag für Menschen im Alters- und Pflegeheim. Dabei verbringen die Freiwilligen und die Bewohner:innen gemeinsam schöne Stunden, sei es beim Basteln, Backen oder noch viel ausgefalleneren Aktivitäten. Die Freiwilligen überlegen sich immer wieder etwas Neues. Mit dem Generationenprojekt will das Jugendrotkreuz den Austausch zwischen den Generationen fördern. 

Freiwillige der Nachhilfe helfen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen bei ihren schulischen Aufgaben. Viele Eltern können sich kostspielige Nachhilfestunden für ihre Kinder nicht leisten. Dafür hat das Jugendrotkreuz Luzern das Angebot «Nachhilfe» geschaffen: Freiwillige helfen Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten Familien bei den Hausaufgaben oder repetieren zusammen den Schulstoff. 

Beim Jugendrotkreuz kann man sich im Alter zwischen 15 bis 30 Jahren engagieren. Wer so jung schon Verantwortung übernimmt und Anlässe organisiert, profitiert fürs Leben. Bei dieser Jugendarbeit geht es nicht um die eigene Beschäftigung oder einen Zeitvertreib. Im Gegenteil. Man muss sich zurücknehmen und für die anderen etwas tun. Ganz im Sinne des bereits 75-jährigen Zieles «Solidarität gegenüber den Mitmenschen».